Bewusst geniessen

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Bier hat in Deutschland eine lange Tradition. Bei geselligen Runden mit Freunden oder zu einem genussvollen Abendessen gehört es für viele dazu. Geschmack intensiv zu erleben, das macht für uns bewussten Genuss aus – zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, in guter Gesellschaft.

Bewusster Genuss und verantwortlicher Umgang setzen Wissen voraus, über die richtigen Lebensphasen und ein risikoarmes Umfeld. So muss Bier für Kinder und Jugendliche unter 16 tabu sein. Auch Schwangere und Stillende sollten ganz auf alkoholische Getränke verzichten. Wer Auto fährt oder Sport treibt, einer gefahrgeneigten Arbeit nachgeht oder Medikamente einnimmt, muss sich ebenfalls der Wirkung von Alkohol bewusst sein.

Erfrischend, sportlich, alkoholfrei

Vom Pils bis zum Weizen können viele Biersorten ebenso wie Biermischgetränke auch in ihrer alkoholfreien Variante genossen werden. Und das findet Anklang. Mittlerweile machen alkoholfreie Biere mehr als fünf Prozent der deutschen Bierproduktion aus. Auch sie werden nach dem Reinheitsgebot gebraut und bestehen ausschließlich aus natürlichen Zutaten. In einem aufwendigen Verfahren, bei dem der Gärprozess entweder unterbrochen oder Alkohol nachträglich entzogen wird, bleiben die unverwechselbaren Aromen erhalten.

Turnschuhe

Unser Bier

Bier ist eines der ältesten alkoholischen Getränke. Mit ihm verbindet sich ein Stück Menschheitsgeschichte. Bei den ersten Ackerbauern noch als Zufallsprodukt bei der Brot­herstellung gewonnen, fand das Bier im 7. Jahrhundert seinen Weg in die mitteleuropäischen Klöster, wo die Braukunst systematisch weiterentwickelt wurde. Erst im 12. Jahrhundert wurde Hopfen als Zutat hinzugefügt. Er verlieh dem Bier seinen bitteren Geschmack und machte es haltbarer.

Nach Reinheitsgebot gebraut
Um die Qualität des Bieres zu garantieren, verfügte eine 1516 in Ingolstadt erlassene Verordnung, dass Bier nur aus drei Zutaten gebraut werden darf: Wasser, Gerste und Hopfen. Die wichtige Wirkung der Hefe war seinerzeit noch nicht bekannt. Als vierte Zutat wurde die Hefe deshalb erst später ausdrücklich hinzugefügt. Das „Reinheitsgebot“ war geboren, dem sich die deutschen Brauer bis heute verpflichtet fühlen.

Leidenschaft, Qualität und Vielfalt
Über Jahrhunderte hat sich in Deutschland eine unvergleichliche Braukunst entwickelt. Die Vielfalt unterschiedlicher Biere ist einzigartig und findet weltweit Anerkennung. Etwa 35.000 Beschäftigte in fast 1.400 Braustätten sorgen mit ihrem brautechnischen Können und ihrer Leidenschaft für höchste Qualität. Als starke Stimme der Branche vertritt der Deutsche Brauer-Bund seit 1871 die Interessen der Brauer und setzt sich für den Erhalt des Reinheitsgebots ein.

Vier für Vielfalt und Qualität

In Deutschland wird seit 500 Jahren nach dem Reinheitsgebot gebraut. Nur die vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe werden zum Bierbrauen verwendet. Daraus entstehen in deutschen Brauereien 5.500 verschiedene Biersorten.

  • Wasser

Wasser

Bier besteht zu mehr als 90 Prozent aus Wasser. An dessen Qualität werden deshalb höchste Ansprüche gestellt. Als eiserne Regel gilt: Brauwasser hat immer Trinkwasserqualität, Trinkwasser ist aber nicht immer Brauwasser. Viele deutsche Brauereien besitzen sogar eigene Brunnen, deren Wasser Mineralwasserqualität aufweist. Die Mineralstoffe im Brauwasser haben entscheidenden Einfluss auf den Brauprozess. Sie gehen direkt ins Bier über und beeinflussen Haltbarkeit, Schaumqualität und Geschmack. Für helle, hopfenbetonte Biere wird in der Regel weiches Wasser verwendet, für dunkle und für vollere Biere kann härteres Wasser eingesetzt werden.

Reine Geschmackssache

  • Biervierfalt

*Alle Angaben je 100 ml. Die Nährwerte sind als Orientierungswerte zu sehen. Sie können je nach Produkt, Herstellungsverfahren und Rohstoffqualität abweichen.

Verantwortung und Dialog

Sprechblasen

Bier bewusst genießen – dieser Leitgedanke bestimmt das Handeln der deutschen Brauer. Mit dem Brauer-Kodex haben sich die im Deutschen Brauer-Bund zusammengeschlossenen Brauereien und ihre Mitarbeiter einen klaren Verhaltenskodex gegeben.

Wir bekennen uns zu einem verantwortungsvollen und situationsgerechten Konsum und informieren Verbraucher, in welchen Lebenssituationen kein Bier genossen werden sollte. Für Kinder und Jugendliche unter 16 sowie schwangere und stillende Frauen muss Alkohol tabu sein. In der Wachstumsphase – insbesondere während der Schwangerschaft – kann Alkoholmissbrauch schwere körperliche Schäden beim Kind verursachen. Ein verantwortungsbewusstes Verhalten werdender Mütter kann dies verhindern.

Im Straßenverkehr, bei gefahrgeneigter Arbeit und bei der Einnahme von Medikamenten müssen sich Verbraucher der Wirkung des Alkohols bewusst sein. Wir empfehlen deshalb in diesen Situationen den Verzicht auf Alkohol. Mit der Kampagne DON’T DRINK AND DRIVE richten wir uns insbesondere an junge Autofahrer, für die ein komplettes Alkoholverbot im Straßenverkehr gilt.

Der Jugendschutz hat für uns oberste Priorität. Um eine verantwortungsvolle Abgabe sicherzustellen, informieren wir nicht nur den Einzelhandel und die Gastronomie über die Anforderungen des Jugendschutzes. Wir unterstützen auch Eltern dabei, das Thema Alkohol mit ihren Kindern zu besprechen. Als Mitglied im Zentralverband der Werbewirtschaft verpflichten uns die freiwilligen „Verhaltensregeln über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke“. Sie stellen sicher, dass Kinder und Jugendliche weder durch entsprechende Werbemaßnahmen gezielt angesprochen, noch in irgendeiner Form zu Alkoholmissbrauch verleitet werden.

Verhaltensregeln Werbung und Social-Media-Leitlinien für die Hersteller alkoholhaltiger Getränke

Leitfaden zum Werbekodex

Fakten zum Alkoholkonsum

In Deutschland ist der Bierkonsum schon seit vielen Jahren stark rückläufig. Veränderte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten tragen ihren Teil zu dieser Entwicklung bei. Statt alkoholhaltiger Biere wird immer öfter auch alkoholfreies Bier getrunken, das bundesweit auf einen Marktanteil von zehn Prozent zusteuert. Auch der Anteil der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol trinken, befindet sich nach offiziellen Daten auf einem historisch niedrigen Stand. Dies ist auch als Erfolg der vielfältigen Präventionsaktivitäten zu werten.
Die wichtigsten Zahlen sind in unserem Faktenblatt zusammengefasst.

zum Faktenblatt

 

Weitere Informationen rund um das Thema Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Internetseite zur Verfügung.

zur Seite der BZgA

Alkoholgehalt von Getränken im Vergleich

Alkoholische Getränke unterscheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in ihrem Alkoholgehalt. Wie hoch der Anteil reinen Alkohols an einem Getränk ist, wird in Volumenprozent ausgewiesen. Das sind die Vol.-% Angaben, die man auf jeder Flasche findet. Die Prozentangabe muss immer in Bezug zur Menge an Flüssigkeit verstanden werden. Die Wirkung eines Getränks mit zehn Volumenprozent Alkohol ist bei gleicher Menge also doppelt so hoch wie die eines Getränks mit fünf Volumenprozent.

Wie Wirkt Alkohol?

Mann / Frau

Mann

Der Körper beginnt, geringe Mengen Alkohol schon im Mund über die Mundschleimhaut aufzunehmen. Die Magenschleimhaut nimmt 20 Prozent des Alkohols auf. Der meiste Alkohol gelangt über den Darm ins Blut. Der Alkohol verteilt sich über den gesamten Blutkreislauf. Die Einheit Promille bezeichnet die Alkoholmenge im Blut. Ein Promille steht für ein Tausendstel Alkoholanteil im Blut. Die Aufnahme von Alkohol kann durch bestimmte andere Stoffe beschleunigt oder verlangsamt werden. Zucker und Kohlensäure beschleunigen die Alkoholaufnahme, Fett verlangsamt sie.

Über das Blut gelangt der Alkohol in die Leber. Die Leber ist das Organ, das Alkohol abbaut. Männer können Alkohol in der Regel besser abbauen als Frauen. Weibliche Hormone hemmen die Produktion des Enzyms Alkoholhydrogenase (ADH), das hauptsächlich für den Abbau von Alkohol zuständig ist. Außerdem sind Männer von ihrer Statur her häufig etwas kräftiger gebaut als Frauen. Dies ist deshalb entscheidend, weil die Alkoholmenge, die der Körper verträgt, maßgeblich vom Körpergewicht abhängt.

Männerkörper Menschlicher Körper

Wie baut sich Alkohol ab?

Der Alkoholabbau im Körper ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Männer können Alkohol in der Regel etwas besser abbauen als Frauen. Die Leber produziert das Enzym Alkoholhydrogenase (ADH), das diesen Abbau leistet. Da weibliche Hormone die Produktion von ADH hemmen, verfügt der männliche Körper meist über mehr ADH. Außerdem bringen Männer häufig mehr Gewicht auf die Waage. Nach dem Gewicht bemisst sich die Blutmenge und damit auch die Menge an Alkohol, die das Blut aufnehmen kann.

Medizinisch bewiesen ist inzwischen, dass der Körper Alkohol mit konstanter Geschwindigkeit abbaut. Weder Sport, Essen noch Schlaf können an diesem gleichbleibenden Tempo etwas ändern. Auch Tanzen hilft nicht. Ein Espresso mit ausgepresster Zitrone mag angenehm auf der Zunge prickeln, den Abbau von Alkohol beschleunigt er nicht.

Als Faustregel gilt, dass die Leber 0,1 bis 0,15 Promille pro Stunde Alkohol im Blut abbauen kann. Ein gesunder Mann, der 80 Kilogramm wiegt, kann durchschnittlich 0,15 Promille Alkohol im Blut pro Stunde abbauen. Das bedeutet, dass er den Alkohol, den ein kleines Glas Bier enthält, in ca. anderthalb Stunden abbauen kann. Eine Frau braucht für den Abbau derselben Menge Alkohol mit zwei Stunden etwas länger.

Ein Rechenbeispiel: Eine Frau, die 60 Kilogramm wiegt, trifft sich um 20 Uhr in einer Bar. Dort trinkt sie im Laufe des Abends zwei kleine Flaschen Bier à 0,33 Liter. Das ergibt bei ihrem Gewicht einen Promillegehalt von ungefähr 0,55 Promille. Wenn sie nach Mitternacht keinen Alkohol mehr trinkt, braucht ihr Körper in der Regel fünf Stunden, um den Alkohol vollständig wieder abzubauen. Vor fünf Uhr am nächsten Morgen wird sie nicht wieder nüchtern sein. Bei einem Mann von 80 Kilogramm bewirkt die gleiche Menge einen Blutalkoholanteil von 0,39 Promille. Auch er braucht nur geringfügig weniger Zeit, den Alkohol im Blut wieder abzubauen.

Fitness und Sport

Wer als gesunder Mensch auf seine Fitness achtet, muss auf Bier nicht verzichten. Bei bewusstem Genuss und ausreichend körperlicher Betätigung passt Bier durchaus zu einem ausgewogenen Lebensstil. Bier hat sogar deutlich weniger Kalorien als eine vergleichbare Menge an Wein, Orangensaft oder fettarmer Milch. Aber Vorsicht: Alkohol regt den Appetit an!

Kein Alkohol beim Sport
Vor oder während sportlicher Aktivitäten sollte unbedingt auf Alkohol verzichtet werden. Er beeinträchtigt Koordination und Gleichgewicht, verlangsamt die Reaktionszeit und vermindert Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Die Blutgefäße werden erweitert, das Herz muss deshalb größere Pumpkraft aufwenden, die wichtigen Muskeln bleiben unterversorgt.

Durst alkoholfrei löschen
Und auch nach dem Sport sind Wasser, Sportgetränke oder auch alkoholfreies Bier die besseren Durstlöscher. Denn Alkohol entzieht dem Körper Wasser und verzögert so die Regeneration: Schadstoffe werden schlechter abtransportiert und über die Leber abgebaut, weil die mit dem Alkoholabbau beschäftigt ist.

Waage

Alkohol und Medikamente

Als Faustregel gilt: Wer Medikamente einnehmen muss, sollte keinen Alkohol trinken. In jedem Fall sollte aber vorher ein Arzt oder Apotheker gefragt werden, ob es zwischen dem Medikament und Alkohol zu Wechselwirkungen kommen kann. Beispielsweise kann die Wirkung von Medikamenten verstärkt oder verringert werden und es können weitere Nebenwirkungen auftreten.

Einige Beispiele:

Pille